Dem Dialekt in Unterfranken auf der Spur

Das Institut für Deutsche Sprachwissenschaft (UDI) und die Buchhandlung
Schöningh am Hubland haben zu einem Festakt am Donnerstag, 20. Oktober 2011
in die Universität Würzburg eingeladen, um die Fertigstellung des
Sprachatlasses von Unterfranken (SUF) und die Präsentation der Anthologie
von Schülergedichten „äs gleiche“ zu feiern. Nach der Begrüßung durch Dr.
(Univ. Rom) Enrico Badall, und
Prof. Dr. DDDr. h.c. Norbert Richard Wolf folgten Grußworte wurden von Prof.
Dr. Wolfgang Riedel, Vizepräsident der Universität Würzburg, von der
stellvertretenden Bezirkstagspräsidentin Eva-Maria Linsenbreder sowie von
der Leiterin des Projektes „Denkwerk“ der Robert-Bosch-Stiftung Louise
Baker-Schuster.Die Finanzierung des Buches mit den Schülergedichten wurde
von der Stiftung unterstützt. Der Trachtenverband Unterfranken wurde von der
Vorsitzende Sachgebietsleiterin Mundart, Brauchtum und Laienspiel Ursula
Kullich auf der Veranstaltung vertreten.

Mit diesem offiziellen Festakt hat das Institut für Deutsche
Sprachwissenschaft an der Universität Würzburg den Abschluss des
Forschungsprojektes gefeiert. Dem Teilprojekt des Bayerischen Sprachatlasses
(BSA) wurden seit 1989 bis 1996 in Unterfranken von den ältesten noch
erreichbaren Dialektsprechern an 182 Orten rund 1000 ortsansässige befragt.
Das Ergebnis sei vielfältiger als erwartet gewesen, erinnert sich die
Mitarbeiterin Almut König. Die erstellten Karten hätten übereinandergelegt
ein chaotisches Bild ergeben, sie sprachen scherzhaft vom „unterfränkischen
Spagettisalat“ daraus kam am Ende die sechs voluminösen Bände des
„Sprachatlasses von Unterfranken“ (SUF).

Das „Unterfränkische Dialektinstitut“ (UDI) veranstaltet bereits seit 2004
im März einen Schülertag an der Uni Würzburg. Es nahmen seinerzeit insgesamt
600 – 900 Schüler der Acht- und Neuntklässler aus 13 unterfränkischen
Gymnasien und Realschulen teil. Am Schülertag 2009 war das Motto Dialekt und
Lyrik und die Schüler lieferten Gedichte in unterfränkische Mundart. Die
schönsten Werke der Dichter wurden in dem Buch „äs gleiche“ auf 55 Seiten
abgedruckt; es ist im Handel für zwölf Euro erhältlich.

Das 2003 gegründete Unterfränkische Dialektinstitut (UDI) ist bei der
Universität Würzburg, Fachbereich Germanistik angesiedelt und wird bis heute
vom Bezirk Unterfranken finanziell gefördert. Das UDI ist das einzige
Zentrum für Dialekt-forschung in Unterfranken. Es führt die Arbeit des
Sprachatlas von Unterfranken weiter und betreut dessen Publikation.
Weiterhin dient es als Anlaufstelle für Mundartdichter, Heimatpfleger,
Lehrer und alle die sich für den unterfränkischen Dialekt interessieren. Die
UDI Mitarbeiter Claudia Blidschun/ Monika Fritz-Scheuplein/ Almut König/
Ralf Zimmermann sind immer für eine Auskunft bereit. Wer will, kann sie
einfach anrufen. „Dialekt-Telefon“ ist unter 0931/31-8-5631 von montags bis
freitags besetzt. Materialien und Projekten finden sich ausführliche
Informationen auf der Homepage unter www.unterfraenkisches-dialektinstitut
.de
Viel Spaß beim stöbern bei den Unterfränkischen Dialektforschern.

Ursula Kullich