Gautrachtenfest in Sennfeld 06.-08.07.2012

Gruppenbild des Jubiläumsvereins

Drei Tage feierten die Sennfelder und ihre Gäste das 90jährige Gründungsjubiläum des Volkstrachtenerhaltungsvereins „Die Semflder“ verbunden mit den 5.Unterfränkischen Heimatkulturtagen und dem 4.Gautrachtenfest des Trachtenverbandes Unterfranken. Sennfeld liegt am Stadtrand von Schweinfurt und ist ein traditionelles Gemüseanbaudorf. Der Sennfelder Trachtenverein wurde am 27.01.1922 von sieben heimatverbundenen Sennfelder Bürgern gegründet. Die Sennfelder trugen von der Gründung an die historische Volkstracht wie sie im Ort noch bis zum Ende des 19. Jahrhunderts üblich war. Die Tracht stammt ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert. Mit der jährlichen Ausrichtung der Semflder Kirm (Kirchweih) haben sie eine wichtige Funktion im Ortsgeschehen und noch viel mehr. Sie tragen jedes Jahr mit der Kirm dazu bei, dass der Kirchweihbrauch und damit der Plantanz erhalten und an die Jugend weitergegeben wird. Der Brauch wird nicht künstlich am Leben gehalten, sondern er lebt! Und er ist lebendig bei jüngeren und älteren Menschen. Das ist bestimmt auch der Schlüssel zum Erfolg der Sennfelder. Ein Verein mit 300 Mitgliedern, von denen die meisten Trachtenträger sind! Mit Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppen, zwei Blaskapellen, Brauchtumsabenden, Strickabenden usw.

 

Das Gautrachtenfest begann mit einem Blasmusikabend der Spitzenklasse mit den Scherzachtaler Musikanten am Freitag. Am Samstag folgte nach der Totenehrung am Friedhof der Heimatabend im Festzelt. Zum vierstündigen abwechslungsreichen Programm trugen neben den Gesangsdarbietungen der „Aurataler“ mit ihren Tänzen die Gaujugend und die Gautanzgruppe Unterfranken, der Donaugau-Trachtenverband sowie die Trachtenvereine aus Wemding, Sommerhausen, aus Eichstätt und Gungolding bei. Aus dem Landkreis Schweinfurt traten auf die Tanzgruppen der Trachtenvereine aus Geldersheim, Gochsheim und Röthlein sowie die der„Semflder“ mit einer Erwachsenen-und zwei Jugendtanzgruppen. Für Begleitung und Unterhaltung sorgten „Die Jungen Sennfelder“.

 

„Auf die Anwesenheit der Spitze des Bayerischen Trachtenverbandes mit Vorsitzendem Max Bertl sowie seiner Stellvertreter Renate Koch und Andreas Tax beim Heimatabend bin ich besonders stolz“, erklärte der Gauvorstand des Trachtenverbandes Unterfranken Oliver Brust. Er bezeichnete dies auch als besondere Wertschätzung für die „Semflder“. Für die Erhaltung der Tracht in seiner historisch verbürgten Form, die Identität und Freunde schafft und die es wert ist, sie weiter zutragen, setzte sich Bezirksheimatpfleger Professor Klaus Reder ein. Landrat Harald Leitherer hob hervor, dass es den „Semfldern“ ein wichtiges Anliegen ist, den Nachwuchs zu fördern sowie junge Menschen für Trachten und für die Musik zu begeistern. Damit leiste der Verein „einen wertvollen Beitrag zum Erhalt unseres heimischen Kulturguts. Diese Jugendarbeit würdigten auch die stellvertretende Landesjugendvertreterin der bayerischen Trachtenjugend Yvonne Schneider und die Gau-Jugendvertreterin des Trachtenverbandes Unterfranken Inge Burkhard-Vatterodt. Helmut Büschel erhielt von ihnen die Ehrennadel in Silber und die Urkunde des bayerischen Trachtenverbandes für vorbildliche Jugendarbeit. So habe Büschel entscheidend zur Gründung der „Jungen Sennfelder“ im Jahr 1996 beigetragen, Zeltlager mit dem Patenverein Sulzbach-Rosenberg initiiert sowie die Vereinsjugendarbeit mit Familiennachmittagen, Faschingsveranstaltungen und anderen Veranstaltungen unterstützt. Mit Ehrennadel in Silber und Urkunde zeichneten sie außerdem Birgit Hübner vom Verein für Heimat und Brauchtumspflege Geldersheim aus. Als erste Jugendleiterin seit 1998 leitet sie die Kindertanzgruppe, führt regelmäßig Tanzproben durch. Hinzukommen Auftritte bei Jubiläen, Veranstaltungen der Gemeinde und der Gaujugend sowie die Organisation von Ausflügen für die Jugend und von Ferienspaßnahmen.

 

Als einen der Höhepunkte empfanden die Sennfelder auch den ökumenischen Gottesdienst mitgestaltet vom Posaunenchor und einem Gemeinschaftschor, gebildet aus allen Sennfelder Chören. In seiner Predigt wünschte sich Pfarrer Stauch, dass die gelebte Gemeinschaft der „Semflder“ auch in Zukunft fest verwurzelt in Gott ist. Besondere Ehrungen standen nach dem Gottesdienst an: Der neue Landesvorsitzende des Bay. Trachtenverbanden Max Bertl zeichnet Adi Müller mit der Lehrer-Vogel-Medaille des Bay . Trachtenverbandes aus. Adi Müller war früher Bez.Vortänzer in Unterfranken, dann Bez.Vorsitzender und stellvertr. Vorsitzender des Bay Trachtenverbandes. Für sein langjähriges Wirken im Gau und insbesondere auch auf Landesebene erhielt er das Ehrenzeichen. Peter Kluge (ehem. Gaumusikwart) und Dieter Müller (ehem. Gauvortänzer) wurden von den Gauvorständen Oliver Brust und Manfred Sitzmann zu Ehrenmitgliedern im Trachtenverband Unterfranken e.V. ernannt. Am Nachmittag folgte der große Festzug durch Sennfeld und anschließend Fahneneinzug in Festzelt am Sennfelder See. Nach dem Grußwort des Schirmherren, Herrn Bezirkstagspräsidenten Erwin Dotzel, folgten auf der Bühne die Tanzdarbietungen der Gastvereine. Neben dem Festzelt war ein großer Trachtenmarkt aufgebaut, der von den Trachtlern rege angenommen wurde. Am Sonntagabend konnte der Sennfelder Vorstand Helmut Büschel mit Stolz auf drei gelungene Festtage zurückblicken.

Oliver Brust

 

Fränkisches Mariensingen

Fränkisches Mariensingen am 15. August um 17 Uhr  in der Rokoko-Klosterkirche Münnerstadt

Am Feiertag Mariä Himmelfahrt ( 15 August) veranstaltet der „Sängerkranz Reichenbach e.V.“ in der Augustiner-Klosterkirche in Münnerstadt wieder ein traditionelles Fränkisches Mariensingen.

Mitwirkende sind der Gemischte Chor, die Akkordeongruppe, die Flötengruppe Familie Betzer und eine Bläsergruppe des Sängerkranz Reichenbach.

Als Gastgruppen wirken mit: Frauensinggruppe Freunde des fränkischen Brauchtums Urspringen, die Gruppe „Querbeet“  und die Veenharfengruppe der Lebenshilfe Nüdlingen.

Das Mariensingen findet um 17.00 Uhr in der Rokoko-Klosterkirche Münnerstadt. Der Eintritt ist frei; Spenden für einen angesagten Zweck werden erbeten.

Kontaktadresse: Vorsitzender Arnold Nöth, Breitlohweg 15, 97702 Reichenbach.  Telefon 09733/1725

 

Gruß und Dank: Arnold Nöth

7. Unterfränkisches Volksmusikfest

7. Unterfränkisches Volksmusikfest
im romantischen Weinort Castell am Steigerwald
am Sonntag, den 29. Juli 2012

10 Uhr Festgottesdienst
ab 11 Uhr Festeröffnung und
ab 12 Uhr Beginn der Darbietungen

Es singen, spielen und tanzen über
zwanzig fränkische Gruppen!

Für Speis’ und Trank ist gesorgt!

– Eintritt frei –

Schirmherr: Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel
Kontakt: R einhard Hüßner, Tel. (0171) 467 00 67
Gerhard Hart, Tel. (09396) 12 37

Weitere Info: www.volksmusik-unterfranken.de

Mit freundlicher Unterstützung des Bezirk Unterfranken

Wallich wahr, unner Ollie, der is‘ 40 Jahr‘

 

Dass die Galderschummer feiern könnnen, richtig feiern, das weiss ja wohl jeder. Und wenn der Ollie zum Geburtstag einlädt, dann lass‘n sie‘s richtig krach‘n. Alles was Beine hat ist unterwegs zum „Fränkischen Hof“, da wird nämlich gebührend gefeiert. Nicht nur die Trachtler aus Galderschumm, nein auch die Oberbayern sind extra angereist. Unübersehbar in ihren edlem Gwand, der Lederhosen und Dirndl, dass sie wohl andere Wurzeln haben (was im Laufe des Abends immer wieder zu kleinen Sticheleien anregt, fränkisch – bayrisch, und wer da wohl wem die Trachtenkultur näher bringt.. ) Der laue Abend bot sich wunderbar an, im angrenzenden Hof alle herzlich zu begrüßen, Küsschen hier, Küsschen da. Freunde, Verwandschaft, Trachtler, eben alle, die mit dem Jubilar (!) ein Stück Wegbegleiter sind oder waren. Eine kräftige Stärkung am Buffet muss ein, um den Abend, mit seinen vielen lustigen und kreativen Einlagen,  gut zu meistern.  Ein fränkischer Wegweiser „As Assn geits im Foyer“ lässt keine Zweifel offen, wo‘s lang geht. Kaum ist auch schon der erste Bissen drunten, klingt vom Dorf rauf, fränkische Blasmusik. Da stellt der Ollie die Ohren und schuckt, die Augen werden nass und wie könnte es anders sein, die „Jungen Semflder“ samt Gautranzgruppe und Fahne laufen ein. Genial inszeniert vom Vortänzerpaar Bianca und Florian, die dann auch mit der Truppe einiges zum Besten geben. „Burkardroth“, dem Franke wohl bekannt als deftiges Wallfahrtslied, haben sie umgedichtet in „Ollie Brust“ , das er dann selbst auch noch vorbeten musste und wie selbstverständich  stimmte die ganze bunte Schar mit ein. Welch ein Genuss! Herzlich gelacht wurde, als eine Abordnung aus Rom (in diesem Falle der Gemeindrat) dem Geburtstagskind eine Laudatio auf italienisch überbrachte. Natürlich mit freier fränkische Übersetzung, versteht sich. Aber jetzt sind die Emmeringer dran und tuen ihrerseits was für die „Völkerverständigung“. In ihren Vortrag haben sie „Notizen aus Ollies Tagebuch“ einfließen lassen, die entstanden sind, bei Besuchen im südlichen Teil Bayerns. Dass daraus ein humorvoller fränkisch-bayrischer Dialog entsteht, war abzusehen. Es ist dabei von der „Trachtendiaspora Südbayern“ die Rede und es scheint gar so zu sein, als würden die Unterfranken den Oberbayern Kultur beibringen wollen .. Na ja, wer jetzt wem was nahebringt, bleibt an diesem Abend offen. Fest steht aber, dass beide sich ergänzen und viel ihrer eigenen Persönlichkeit in diese Freundschaft einbringen, damit sie gedeiht. Feucht fröhlich geht diese Geburtstagsfeier zu Ende unter unendlich vielen „Hochlebe das Geburtstagskind“. Zu vorgerückter Stunde haben die Galderschummer noch eins d‘rauf gelegt: „Assn für een“ übersetzt: „Dinner for one“ auf Fränkisch, ein Einakter der Extraklasse. Das muss man gesehen haben! Am 09.06.2012.

Barbara Göbel

-Pressewartin-